Zielgruppe des Projekts Spiele ohne Grenzen

Zielgruppe des Projekts

Zielgruppe sind Jugendliche von 16-21 Jahren, die in Sprachintegrationsklassen unterrichtet werden. Darunter befindet sich ein großer Teil an unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im berufsschulpflichtigen Alter. Also Jugendliche unter 18 Jahre, die weder mit einer personensorgeberechtigten noch erziehungsberechtigten Person nach Deutschland gekommen sind. Bei der Einreise sprechen die Jugendlichen in der Regel noch kein Wort Deutsch. Die größten Nationengruppen stammen aus Afghanistan, Irak, und Äthiopien. Das übrige Drittel kommt beispielsweise aus Syrien, Russland, Rumänien, Polen, Türkei, Bulgarien, Uganda, Sudan, Nigeria, Iran, Indien und Eritrea. Die Flüchtlinge in der genannten Zielgruppe haben in der Regel keine unbefristete Aufenthaltsberechtigung in Deutschland.

Schätzungsweise 80-90% der benannten Zielgruppe verbleiben de facto in Deutschland. Denn selbst wenn das Asylverfahren - manchmal nach mehreren Jahren – negativ beschieden wird, erhalten die jungen Menschen aufgrund der Situation in ihrem Heimatland oder aufgrund der individuellen Situation eine Aufenthaltsduldung.

Die Perspektivlosigkeit während der Wartezeit wird noch verstärkt durch ein generelles „Integrationsverbot“. Geflüchtete, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist oder das negativ endete, dürfen erst nach einer bestimmten Zeit und dann auch nur unter sehr engen Voraussetzungen arbeiten. Die einzige Möglichkeit, um sich persönlich abzulenken, bleibt meist das Fernsehprogramm – wenn dies überhaupt zur Verfügung steht.

Eine Ausnahme vom Arbeitsverbot ist die Möglichkeit im Rahmen von 1,05 EURO – Jobs kleinere Tätigkeiten im Asylbewerberheim zu erledigen. Schulpflichtige Kinder dürfen zwar zur Schule gehen, oftmals fehlt den Lehrkräften jedoch die notwendige interkulturelle Kompetenz, so dass die Gefahr besteht, dass sie dort zu Außenseitern werden. Das „Integrationsverbot“ wird dadurch verstärkt, dass Sprachkurse während des Asylverfahrens nicht vorgesehen sind. Aufgrund der mangelnden finanziellen Möglichkeiten, besteht für die allermeisten Geflüchteten somit keine reguläre Möglichkeit, die deutsche Sprache zu erlernen. Dadurch kommt gerade den Schulen eine entscheidende Bedeutung für die Sprachintegration zu.

All diese Faktoren führen dazu, dass Geflüchtete von einem Großteil der deutschen Bevölkerung als fremd und unwillkommen angesehen werden. Dabei sind beispielsweise Schüler/innen in den Unterrichts- oder Berufsschulklassen in der Regel hoch motiviert und bringen einen entsprechenden Integrationswillen mit. Es handelt sich insgesamt jedoch um eine sehr heterogene Zielgruppe. Junge Menschen, die bislang keine oder nur wenig Schulunterricht hatten, treffen auf solche, die Privatschulen genossen haben, Förderschüler treffen auf Hochbegabte. Allen gleich ist jedoch der Wille sich messen zu wollen und zu zeigen was sie können.

Über das Projekt können Wissen und Erfahrungen aus der eigenen Kultur an andere weitergegeben werden. Gerade junge Menschen aus ärmeren Ländern bringen im Übrigen eine hohe Improvisationsfähigkeit bei der Erstellung von Spielen und Spielzeug mit.